Boker Tov aus Jerusalem!
Jom Kippur ist gestern zu Ende gegangen und ich möchte euch nicht vorenthalten was das ist ;)
Angefangen hat dieser Festtag am 17. September bei Sonnenuntergang und geendet hat er gestern ca. 25 Stunden später.
Es ist der jüdische Versöhnungstag und der heiligste und wichtigste Feiertag im Judentum. Gemeinsam mit Rosh Hashana, dem jüdischen Neujahr das vor 10 Tagen gefeiert wurde, gelten diese Tage als die Hohen Feiertage.
Der Tag geht zurück auf das 16. Kapitel von Levitikus. Im Tempel wurden zu diesem Tag Opfer dargebracht. Zudem war es der einzige Tag, an dem der Hohenpriester das Allerheiligste betreten durfte. Stellvertretend für das Volk empfing er dort die Vergebung der Sünden.
Jom Kippur ist der wichtigste Feiertag der Juden.
Es wird für 25 Stunden streng gefastet: Essen, Trinken, Rauchen,…
Es ist der Abschluss der zehn Tage der Reue und Umkehr die mit Rosh Hashana beginnen.
Ein reuevolles gebet gilt in dieser Zeit als besonders wirkungsvoll.
Die bildliche Vorstellung dahinter: Der Name eines Jeden wird in eines von drei Büchern geschrieben- das Buch der Guten, der Bösen und derer, die dazwischen stehen.
Mit Ende von Jom Kippur werden die Bücher geschlossen.
Der Eintrag in eines der Bücher gibt den groben Verlauf des kommenden Jahres vor.
Jom Kippur in Jerusalem?
Es ist ziemlich cool, diesen hohen Feiertag des Judentums hier miterleben zu dürfen!
Was man an diesem Tag unbedingt machen sollte? Einen Spaziergang über die Straßen Jerusalems! Die Straßen sind wie ausgestorben weil an diesem Tag kein Mensch Auto fährt. Der Busverkehr steht still. Alles leer.
Viele nutzen die Gelegenheit um eine Inliner- oder Fahrradtour auf den Straßen zu machen.
Am Donnerstag habe ich zwei deutsche Volontäre getroffen die in einem Krankenhaus arbeite.
Auf die Frage hin was sie an diesem Tag machen „Wir leihen uns Rollstühle aus und ab geht’s auf die Autobahn!“ ;)
Ich bin noch etwas durch die Altstadt getigert und habe die Atmosphäre aufgenommen.
Alle sind an diesem Tag in weiß gekleidet.
Es ist eine besondere Erfahrung an diesem Tag den Gesängen und Gebeten aus den Synagogen zu lauschen.
In der Christ Church hatten wir des Speisesaal geschlossen, was dafür gesorgt hat dass einiges an Arbeit weggefallen ist ;)
Eine entspannte Atmosphäre hat sich breit gemacht, es wurde viel zusammengesessen und gelacht.
Es gab Zusammentreffen bei denen uns von der Bedeutung dieses Tages erzählt wurde.
Und es wurden dankbare Gebete dafür gesprochen dass uns mit Jesus unsere Schulden vergeben sind und dass wir jederzeit einen Neuanfang machen dürfen!
So zum Schluss bekommt ihr noch den Gruß den man sich hier an Jom Kippur zuspricht:
G´MAR CHATIMA TOVAH!
[Mögest du ins Buch des Lebens eingetragen werden]